530:0 Wer weiß, wie nahe mir mein Ende (Ö)
530:1 Wer weiß, wie nahe mir mein Ende! Hin geht die Zeit, her kommt der Tod; ach wie geschwinde und behende kann kommen meine Todesnot. Mein Gott, mein Gott, ich bitt durch Christi Blut: mach's nur mit meinem Ende gut.
530:2 Es kann vor Nacht leicht anders werden, als es am frühen Morgen war; solang ich leb auf dieser Erden, leb ich in steter Todsgefahr. Mein Gott, mein Gott, ich bitt durch Christi Blut: mach's nur mit meinem Ende gut.
530:3 Herr, lehr mich stets mein End bedenken und, wenn ich einstens sterben muss, die Seel in Jesu Wunden senken und ja nicht sparen meine Buß. Mein Gott, mein Gott, ich bitt durch Christi Blut: mach's nur mit meinem Ende gut.
530:4 Lass mich beizeit' mein Haus bestellen, dass ich bereit sei für und für und sage frisch in allen Fällen: Herr, wie du willst, so schick's mit mir! Mein Gott, mein Gott, ich bitt durch Christi Blut: mach's nur mit meinem Ende gut.
530:5 Ich habe Jesus angezogen schon längst in meiner heilgen Tauf; du bist mir auch daher gewogen, hast mich zum Kind genommen auf. Mein Gott, mein Gott, ich bitt durch Christi Blut: mach's nur mit meinem Ende gut.
530:6 Ich habe Jesu Leib gegessen, ich hab sein Blut getrunken hier; nun kannst du meiner nicht vergessen, ich bleib in ihm und er in mir. Mein Gott, mein Gott, ich bitt durch Christi Blut: mach's nur mit meinem Ende gut.
530:7 So komm mein End heut oder morgen, ich weiß, dass mir's mit Jesus glückt; ich bin und bleib in deinen Sorgen, mit Jesu Blut schön ausgeschmückt. Mein Gott, mein Gott, ich bitt durch Christi Blut: mach's nur mit meinem Ende gut.
530:8 Ich leb indes in dir vergnüget und sterb ohn alle Kümmernis. Mir g'nüget, wie mein Gott es füget; ich glaub und bin es ganz gewiss: Mein Gott, mein Gott, aus Gnad durch Christi Blut machst du's mit meinem Ende gut.